Das Projekt "Forschungsnetzwerk zur Entwicklung neuer Methoden der Energiesystemen-Modellierung (4Nemo)" trägt zur Verbesserung des Aussagekraft, Interpretierbarkeit und Vergleichbarkeit von Politikanalysen mittels Energiemodellen bei.
Die im Rahmen der Energiewende angestrebten Ziele des Ausbaus erneuerbarer Energien und der Reduktion von Treibhausgasemissionen haben zu einer dynamischen Transformation des Energiesystems geführt. Eng verbunden mit dem steigenden Anteil erneuerbarer Energien ist die zunehmende Regionalisierung des Energiesystems. Sowohl die voranschreitende Marktpenetration von intermittierenden Erzeugungstechnologien als auch die stärkere Verteilung von Erzeugungs- und Netzstrukturen im Raum stellen zusätzliche Ansprüche an die Koordination des Energiesystems und alle gesellschaftlichen Akteure. Aus diesem Grunde ist neben der technologischen Machbarkeit und Finanzierbarkeit in zunehmendem Maße auch die gesellschaftliche Akzeptanz ein wichtiger Faktor für die Entwicklung des Energiesystems der Zukunft.
Triebkraft für die Transformation des Energiesystems sind insbesondere regulatorische Eingriffe. So wird der Ausbau der erneuerbaren Energien in Deutschland seit dem Jahr 2000 durch ein breites Förderprogramm vorangetrieben. Im Jahr 2011 wurde zudem der Ausstieg aus der Atomenergie beschlossen. Auch globale und europäische Klimapolitiken beeinflussen die Entwicklung des Energiesystems. Darüber hinaus ergeben sich aus Wechselwirkungen zwischen Energiemärkten und Gesamtwirtschaft wichtige Rückwirkungen auf andere Sektoren, die internationale Wettbewerbsfähigkeit und den Außenhandel.
Dieses dynamische Umfeld des Energiesystems spiegelt sich auch in der Vielfalt von Energiemodellen wieder, die aber häufig nur begrenzt fähig sind, die aus den oben genannten Faktoren resultierenden Herausforderungen abzubilden. Einerseits existieren zahlreiche Modelle für den deutschen und den europäischen Energiemarkt, die eine große Bandbreite an Ergebnissen erzeugen. Dies hat wiederum zur Folge, dass die praktische Relevanz der Ergebnisse nur schwer bewertet werden kann. Der Grund hierfür sind unterschiedliche Annahmen über Rahmenbedingungen, Datenquellen und Modellstrukturen. Andererseits integrieren bestehende Modelle ökonomische, technische und gesellschaftlichen Faktoren nur in beschränktem Maße.
Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) im Rahmen des 6. Energieforschungsprogramms der Bundesregierung.