Energiesystemanalyse Baden-Württemberg

Im Projekt „Energiesystemanalyse Baden-Württemberg (EnSys-BaWü)“ bündeln die STRise-Partner Ihre Kompetenzen im Bereich der Energiesystemanalyse mit besonderem Schwerpunkt auf der Ausgestaltung der Energiewende in Baden-Württemberg.

Hintergrund

Die Komplexität des erforderlichen Umbaus der Energieversorgung in allen Bereichen – Strom und Wärme sowie Verkehr – ermöglicht keine einfachen Lösungen. Vielmehr müssen neue Lösungsansätze im Gesamtkontext einer umfassenden Analyse und Bewertung unterzogen werden, da es nicht mehr ausreicht, sektorspezifische, technisch orientierte Lösungen zu entwickeln. Nur unter unmittelbarer Einbeziehung ökonomischer und gesellschaftlicher Aspekte und Präferenzen können tragfähige Transformationspfade identifiziert und die erforderlichen Umsetzungsprozesse gezielt unterstützt werden. Entsprechend sieht das Projekt eine Zusammenführung von drei Bereichen – Technologien, Ökonomie (Finanzierung und Marktdesign) und Sozialwissenschaften – vor, die mit modellgestützten Analysen eine Quantifizierung der vielfältigen Wirkungen unterschiedlicher Ausgestaltungsoptionen der Energiewende für Baden-Württemberg ermöglicht.

Auf methodischer Ebene sollen in dem innovativen Vorhaben mathematische Methoden mit qualitativ angelegten und rekonstruierenden Fallstudien zu ausgewählten Konfliktfeldern sowie mit strukturierten, experten-basierten Dialogtechniken kombiniert werden. Für Baden-Württemberg ist es besonders wichtig, den anstehenden Transformationsprozess der Energiewende auf Basis fundierter Analysen geeignet zu gestalten: Es müssen die Ziele für das Land möglichst effizient erreicht werden und zugleich die zukunftsträchtigen technologischen Innovationen gestärkt werden. Um hier evidenzbasiert geeignete Entscheidungen treffen zu können, soll das vorgeschlagene Projekt wesentliche Bausteine liefern und einerseits ein erweitertes Analyseinstrumentarium für wichtige Fragestellungen bereitstellen sowie andererseits passende Transformationspfade in einer gesamthaften Sicht aufzeigen, die die Entscheidungsträger in Politik, Wirtschaft und Gesellschaft unterstützen. Dabei soll sowohl die fortlaufende Entwicklung der bestehenden Rahmenbedingungen als auch die längerfristige Entwicklung bis zum Jahr 2050 im Fokus stehen, um die heute eingeleiteten Maßnahmen hinsichtlich ihrer Nachhaltigkeit bewerten zu können. Die Transformation des Energiesystems kann dabei nicht nur – wie bislang üblich – bezüglich ihrer technisch-ökonomischen Machbarkeit bewertet werden. Ein ebenso wichtiger Faktor ist die gesellschaftliche Zustimmung und Akzeptanz, ohne die in einer pluralistisch-demokratischen Gesellschaft ein solcher struktureller Wandel nicht umzusetzen sein wird. Darüber hinaus bietet innovative Technik und die Digitalisierung den einzelnen Endkunden einen wesentlich größeren Entscheidungsspielraum, sodass auch deren Präferenzen Einfluss nehmen.

Zielstellungen

Zunächst bei den Kooperationspartnern vorhandene Systemmodelle für die spezifischen Fragestellungen zu erweitern und anzupassen, um dann empirisch fundierte, modellgestützte Analysen zum Dreiklang von technologischer Entwicklung und damit verbundener Flexibilitäten, der Finanzierung und dem Marktdesign der Energiewende sowie ihrer sozialwissenschaftlichen Bewertung und der notwendigen Partizipation für Baden-Württemberg durchführen zu können.

Der Betrachtungszeitraum umfasst dafür sowohl kurzfristig notwendige Weichenstellungen als auch die längerfristige Entwicklung (bis 2050). Der Schwerpunkt der Betrachtungen liegt zwar auf dem Stromsystem, jedoch werden die Interaktionen mit dem Wärmemarkt und der Mobilität sowie der Abgleich zwischen dem Ausbau der erneuerbaren Energien und der Steigerung der Energieeffizienz explizit berücksichtigt.

Die konkret zu bearbeitenden Themenfelder sind bislang nicht mit Fokus auf Baden-Württemberg quantitativ fundiert untersucht worden. Bisherige Analysen fokussieren bspw. auf die Ebene des europäischen Großhandelsmarkts oder bilden im Rahmen von Systemanalysen dezentrale Optionen und die Verhältnisse im Endkundenmarkt nur begrenzt ab.

Projektpartner

Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR), Institut für Energiewirtschaft und Rationelle Energieanwendung (IER), Zentrum für interdisziplinäre Risiko- und Innovationsforschung (ZIRIUS), Zentrum für Sonnenenergie- und Wasserstoff-Forschung Baden-Württemberg (ZSW), Stuttgart Research Initiative on Integrated Systems Analysis for Energy (STRise)

Abschlussbericht

Den Abschlussbericht des Projektes Energiesystemanalyse Baden-Württemberg (EnSys-BaWü) finden Sie unter folgendem Download-Link:

Download: Abschlussbericht des Projektes Energiesystemanalyse Baden-Württemberg (PDF, ca. 7 MB)

Fördergeber

Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft Baden-Württemberg (UM) im Rahmen des Baden-Württemberg Programms Lebensgrundlage und ihre Sicherung (BWPLUS) https://um.baden-wuerttemberg.de/de/wirtschaft/ressourceneffizienz-und-umwelttechnik/foerdermoeglichkeiten/foerderprogramm-bwplus/

STRise-Partner

Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt
Institut für Energiewirtschaft und Rationelle Energieanwendung
Zentrum für interdisziplinäre Risiko- und Innovationsforschung
Zentrum für Sonnenenergie- und Wasserstoff-Forschung Baden-Württemberg